Wissenswertes rund um den Kaffee

Was ist Kaffee?

Das Lexikon definiert den Begriff Kaffee wie folgt:
Als Kaffee bezeichnet man ein koffeinhaltiges Aufgussgetränk, das aus gerösteten und gemahlenen Kaffeebohnen hergestellt wird. Grundsätzlich wird Kaffee aus den Steinfrüchten verschiedener Pflanzen aus der Familie der Rötegewächse (bot.: Rubiaceae) hergestellt. Kaffee wird rund um die Welt, in 70 Ländern der Welt angbaut. Meist stammt er aus subtropischen und tropischen Ländern. Etwa zwei Drittel der Welternte fallen jedes Jahr auf die aromatischen Sorten der Arabica (bot.: Coffea arabica) das letzte Drittel auf die Sorten der Robusta (bot.: Coffea robusta). Der bei uns übliche Begriff Kaffee stammt von dem arabischen Wort "qahwa" ab und bedeutet soviel wie anregendes Getränk.

Geschichte des Kaffees

Die Geschichte des Kaffees beginnt in Äthiopien, in der Provinz Kaffa, wo Kaffeebohnen bereits seit Jahrhunderten angebaut wurden. Es wird angenommen, dass Kaffee erstmals im 9. Jahrhundert entdeckt wurde, als ein Hirte namens Kaldi bemerkte, dass seine Ziegen nach dem Verzehr von Kaffeekirschen besonders wach und aktiv waren. Von Äthiopien gelangte er durch den zunehmenden Sklavenhandel im 14. Jahrhundert nach Arabien, wo er ein Jahrhundert später schon geröstet wurde und den Grundstein für eine neue Kultur legte. So wurde die arabische Hafenstadt Mocha auch Mokka (heute al-Mukha) zu einem der wichtigsten Handelszentren für diese Spezialität. Später erreichte der Kaffee auch Persien sowie in die heutige Türkei. Auch in Ägypten, Syrien und Kleinasien verbreitete sich im Laufe des 16. Jahrhundert die Kaffeekultur. Schließlich wurde im Jahre 1554 das erste Kaffeehaus in Konstantinopel, dem heutigen Istanbul eröffnet.Im späten 16. Jahrhundert gelangte der Kaffee schließlich nach Europa, als venezianische Händler Kaffeebohnen aus dem Nahen Osten importierten. Zu dieser Zeit wurde Kaffee als exotisches Getränk angesehen und in besonderen Kaffeehäusern konsumiert.

Die Schlacht von Wien im Jahr 1683 war eine militärische Auseinandersetzung zwischen dem Osmanischen Reich und einer Koalition aus europäischen Streitkräften, die von Polen-Litauen und dem Heiligen Römischen Reich geleitet wurde. Die Schlacht fand in der Nähe von Wien statt und endete mit einem entscheidenden Sieg für die Koalitionstruppen, die die osmanische Belagerung von Wien beenden konnten. Eine populäre Legende aus dieser Schlacht besagt, dass die Entdeckung von Kaffeebohnen in einem zurückgelassenen osmanischen Lager dazu beigetragen hat, dass der Kaffee als Getränk in Europa bekannt wurde. Die Legende besagt, dass die Polen-Litauer, die das Lager untersuchten, die Kaffeebohnen fanden und sie als ungenießbar, bzw. als Kamelfutter betrachteten. Ein ehemaliger Kriegsgefangener der Osmanen, Georg Kolschitzky, erkannte den Wert der Bohnen und eröffnete damit das erste Kaffeehaus in Wien, das er "Zur blauen Flasche" nannte. Er brühte den Kaffee auf türkische Art und servierte ihn mit einer Prise Zimt und Honig, um ihn süßer zu machen. Damit legte er den Grundstein zur bekannten Wiener Kaffeehauskultur. In der Folge wurden weitere Kaffeehäuser eröffnet.In diesen Kaffeehäusern trafen sich Intellektuelle, Schriftsteller und Künstler, um zu diskutieren und zu debattieren. Die Wiener Kaffeehauskultur war bekannt für ihre gemütliche Atmosphäre und ihre speziellen Kaffeespezialitäten, wie zum Beispiel den "Wiener Melange", einen Milchkaffee mit geschäumter Milch. Auch heute gibt es in Wien immer noch viele traditionelle Kaffeehäuser, die ihre Gäste mit köstlichen Kaffeespezialitäten und einem besonderen Ambiente verwöhnen. 
Im Laufe der nächsten Jahrhunderte verbreitete sich der Kaffeeanbau auf der ganzen Welt, und heute ist Kaffee eine der meistkonsumierten Getränke weltweit. Es gibt viele verschiedene Arten von Kaffeebohnen und Zubereitungsarten, und die Kaffeekultur hat sich in verschiedenen Ländern und Regionen unterschiedlich entwickelt.

Die Kaffeepflanze

Aus botanischer Sicht gehört die Kaffeepflanze zur Gattung Coffea in der Familie der Rubiaceae, zu der weltweit ca. 500 Gattungen und mehr als 6000 verschiedene Arten zählen. Grundlegend werden die zwei aus Afrika stammenden Arten Coffea arabica (Arabica-Kaffee) und Coffea canephora (Robusta-Kaffee) verwendet. In geringem Ausmaß werden auch noch die Arten Coffea liberica und Coffea excelsa angebaut. Die Kaffeepflanze ist ein Strauch der eine Höhe von bis zu 4 m erreichen kann. Bei Plantagenanbau werden die Pflanzen aber auf eine geringere Höhe beschnitten. Der Strauch trägt weiße Blüten, die bei Coffea arabica nach 6 bis 8 Monaten und Coffea canephora nach 9 bis 11 Monaten Früchte tragen. Bei den Früchten handelt es sich um Steinfrüchte, die ihre Farbe je nach Reifestadium verändern. Von Grün im unreifen Zustand bis hin zu Rot im Stadium der Vollreife. Wegen ihrer Farbe werden sie auch gerne als Kaffeekirschen bezeichnet. Die Früchte enthalten jeweils 2 Samen, die so genannten Kaffeebohnen, welche von einer Silberhaut und einer Pergamenthaut überzogen sind. Der Kaffeestrauch liefert erst ab einem Alter von 3 bis 4 Jahren die ersten Erträge, ab einem Alter von 20 Jahren nimmt der Ertrag der Sträucher kontinuierlich ab.

Die Kaffeesorten

Arabica-Kaffee oder Coffea Arabica
Die Pflanze stammt ursprünglich aus Äthiopien und wird heute überall um den Äquator zwischen dem 23. Grad nördlicher und dem 25. Grad südlicher Breite, also in tropischen und subtropischen Ländern, vor allem aber in Lateinamerika und Ostafrika angebaut. Sie kann eine Höhe von 10 bis 12 Metern erreichen, wird im Plantagenanbau meist auf 3 bis 6 Meter Höhe begrenzt. Die Pflanzen tragen erst ab dem 7. Jahr Früchte und brauchen jährlich zwischen 1 und 1,5 Litern Niederschlag. Sie werden generell zwischen 1300 und 1500 Meter über dem Meer angebaut, können jedoch auch in Höhenlagen von bis zu 2800 Meter über dem Meer gezogen werden. Coffea Arabica trägt darum auch den Namen Bergkaffee. Die Kirschen erreichen dort eine besonders gute Qualität durch das langsamere Wachstum, verursacht durch die extreme Höhenlage. Diese Höhenlage ist auch der Grund, warum Spezialitäten wie der Blue Mountain Kaffee und der Sidamo Kaffee unter Kennern geschätzt und so hoch gehandelt werden. Coffea Arabica kann sich als einzige ihrer Art selbst bestäuben. Sie benötigt also weder Wind noch Insekten für die Fortpflanzung. Die jasminartigen Blüten sind zudem nur wenige Stunden befruchtungsfähig und verblühen sehr schnell. Die Blütezeit dauert mehrere Monate. Außerdem herrschen rund um den Äquator das ganze Jahr nahezu gleichbleibende klimatische Bedingungen, so dass eine Pflanze häufig gleichzeitig Blüten und Früchte trägt. Die Früchte sind kirschenähnliche Steinfrüchte und werden darum auch als Kaffeekirsche bezeichnet. Sieben bis neun Monate nach der Befruchtung sind die Kaffeekirschen erntereif.

Robusta-Kaffee oder Coffea Canephora 
Die Kaffeeart Robusta hat Ihren Ursprung in Zentral- und West-Afrika. Ende des 19. Jahrhunderts eröffnete die Entdeckung von Robusta im Kongo den Weg für den Kaffeeanbau auf Flachlandgebieten. Wie der Name schon sagt: Die Robusta-Bohne ist kräftiger und widerstandsfähiger gegen Krankheiten und ertragreicher, als die Arabica-Bohne. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden die kolonialen Robusta-Plantagen richtig in Schwung gebracht. Heute ist Robusta nach Arabica die zweitbeliebteste Bohnenart der Welt. Etwa 40% der weltweiten Kaffeeproduktion entfällt auf Robusta. Robusta-Bohnen haben ein besonders ausgeprägtes Geschmacksprofil, das für diese Bohnen einzigartig ist. Deshalb sind sie nicht nur für die Espressozubereitung, sondern durchaus auch für Filtermethoden geeignet. Daneben sind sie auch zur geschmacklichen Anreicherung von Milchgetränken wie Cappuccino, Caffè Latte und natürlich für die koffeinreichen Espressomischungen sehr beliebt. Vor allem die italienischen Espressoröstungen runden Ihre Mischungen mit hochwertigen Robusta-Bohnen ab. So erhält der Espressoliebhaber das für den italienischen Espresso typische Geschmacksprofil zusammen mit der begehrten dichten Crema. Diese Crema ist eine wichtige Komponente in der Zubereitung von Espresso, da sie dazu beiträgt, dass das Aroma und der Geschmack des Kaffees besser zur Geltung kommen und eine angenehme Textur im Mund erzeugen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht alle Robusta-Bohnen gleich sind und dass die Qualität der Crema von vielen Faktoren abhängt, einschließlich der Röstung, der Mahlung und der Zubereitungsmethode. Eine professionelle Kaffeezubereitung erfordert viel Erfahrung und Wissen über die verschiedenen Kaffeesorten, um die besten Ergebnisse zu erzielen.

Kaffeeanbaugebiete

Die meisten Kaffeeanbaugebiete befinden sich auf dem sogenannten Kaffee-Gürtel – die Region rund um den Äquator, entlang der tropischen und subtropischen Zone. Die Kaffeesorten, die in den höchsten Regionen wachsen, werden geschmacksintensiver, da sie aufgrund der Kälte länger wachsen und so mehr Aromastoffe entwickeln. Deswegen ist die Sorte Arabica (Hochland-Kaffee mit ca. 70% der Weltkaffeeproduktion), deren Anbaugebiete in Höhen zwischen 600 und 1200 Meter liegen, sehr aromatisch. Die kräftige Sorte Robusta, die ca. 30% der Weltkaffeeproduktion ausmacht, wächst in Höhen zwischen 300 und 800 Meter.

Arabica Kaffee stammt meist aus den Ländern Lateinamerikas, Ostafrika, Indien und Papua-Neuguinea.

Robusta Kaffee wird vor allem in Westafrika, Uganda, Indonesien, Vietnam, aber auch in Brasilien und Indien angebaut.  

Afrika
In Europa wird vor allem Kaffee aus Äthiopien (die ursprüngliche Heimat der Arabica Bohne), Kenia und Burundi konsumiert. Die Sorte Arabica aus Ostafrika ist bekannt für ihr mildes, fruchtiges Aroma und den würzigen Duft. Kenianische Rohkaffeebohnen eignen sich außerdem hervorragend für helle, würzige Röstungen.

Asien
Die größten asiatischen Produzenten von Edelkaffee sind Java und Sumatra. Die auf den indonesischen Inseln angebauten Kaffees besitzen von Natur aus wenig Säure und sind so auch für magenempfindliche Kaffeetrinker geeignet. Der Rohkaffee aus Indonesien wird häufig für dunklere Röstungen verwendet. Der Geschmack ist aromatisch und mild. Papua- Neuguinea bietet hochwertige Hochlandkaffees an. Die Kaffeeanbaugebiete liegen hier fast ausschließlich zwischen 1300 und 1800 Meter.

Mittelamerika
Nicaragua, Guatemala, Panama, Honduras und andere Länder Mittelamerikas sind für milde aromatische Arabica Kaffees bekannt. Einer der weltweit besten Kaffees kommt aus Costa Rica - der Tarrazu. Diese Arabica-Sorte hat einen milden ausgewogenen Geschmack und einen herrlichen Duft. El Salvador bietet einen säurearmen Kaffee, der trotzdem sehr aromatisch schmeckt und würzig duftet.

Südamerika
Der Kaffeeanbau in Südamerika beschränkt sich vor allem auf die nördlich gelegenen Länder Brasilien, Kolumbien, Ecuador, Peru, Venezuela und die Galapagos Inseln. Brasilien ist der größte Kaffeeproduzent der Welt. Die brasilianischen Rohkaffeebohnen werden vorwiegend für dunklere Röstungen und Espresso Röstungen verwendet. In anderen Ländern werden hauptsächlich Arabica Bohnen von hoher Qualität angebaut.

Kaffee und Gesundheit - Fünf Studien mit ihren überraschenden Ergebnissen

Wie wirkt Kaffee auf unseren Körper? Viele Forscher haben sich in den vergangenen Jahren mit dieser Frage beschäftigt. Wir stellen fünf überraschende Studien-Ergebnisse vor.


Lange warnten Mediziner, Kaffee schädige das Herz oder entwässere den Körper. Aktuelle Studien sagen etwas anderes und haben das Image von Kaffee gründlich aufpoliert. Sie bescheinigen einem regelmäßigen, aber natürlich nicht exzessiven Kaffeegenuss sogar eine gesundheitsfördernde Wirkung. Dem Genuss steht also nichts im Weg. Die meisten Studien basieren auf rein statistischen Beobachtungen und nicht, wie etwa bei der Wirkung von Medikamenten, auf reproduzierbaren Ursache-Wirkung-Beziehungen.
 

Kaffee macht das Gedächtnis fit
Der Kaffeekonsum nach dem Lernen wirkt als Verstärker für das Langzeitgedächtnis. Das fanden Forscher um Michael Yassa von der Universität Baltimore nach einer Studie an 160 Probanden heraus, die keinen beziehungsweise wenig Kaffee tranken. Die Forscher zeigten ihnen mehrere Gegenstände auf Bildern, die in die Kategorien „draußen“ und „drinnen“ eingeordnet werden sollten. Anschließend bekam eine Hälfte 200 Milligramm Koffeintabletten, die andere Placebos. Der eigentliche Gedächtnistest fand 24 Stunden später statt: Die Probanden bekamen erneut Bilder zu sehen – dieselben, völlig neue und sehr ähnliche, die von der Koffein-Gruppe deutlich besser erkannt wurden. Eine Tasse Kaffee enthält 80 bis 120 Milligramm Koffein. Wer jetzt meint, ein ständiger Caffee-to-Go würde das Gehirn anspornen, muss enttäuscht werden. Laut Studie lässt sich die Koffeinwirkung nicht beliebig steigern - und zum praktischen Nutzen sagt sie nichts. Vielleicht relativiert ein Gewöhnungseffekt bei regelmäßigem Konsum das Supergedächtnis ja auch wieder.
 

Mit Kaffee gegen die Kilos
Eine 2016 veröffentlichte Studie zeigt, dass regelmäßiger Kaffeegenuss beim Abnehmen helfen kann und sogar dafür sorgt, das Gewicht auch zu halten. Im Rahmen der von Professor de Zwaan von der Universität Hannover geleiteten Studie wurden Daten von 500 Männern und Frauen aus dem Deutschen Gewichtskontrollregister ausgewertet. Diese nahmen mehr Koffein zu sich als die über 2000 Kontrollpersonen einer Bevölkerungsstichprobe. Das Register enthält Angaben und Daten von Personen, die über ein Jahr erfolgreich um mindestens zehn Prozent abnahmen und das Gewicht über mindestens ein Jahr halten konnten. Dabei kommen die Kaffeetrinker besser weg - sie hatten einen geringeren Body Mass Index (BMI) und konnten ihr Gewicht langfristig besser halten als die Vergleichsgruppe. Verantwortlich soll Koffein sein, das den Körper zu erhöhtem Energieverbrauch und verbesserter Fettverbrennung anspornt. Natürlich ersetzt Kaffee weder eine Diät noch Bewegung - Kaffeetrinker haben es beim Abnehmen aber leichter.

 

Kaffee senkt das Krebsrisiko
Sonnenmilch, Sonnenschirme ... und Kaffee. Um sich vor UV-Strahlung zu schützen, fällt einem das Genussmittel nicht unbedingt als Erstes ein. Was zunächst verwirrend klingt, wurde schon vor Längerem in Laborversuchen nachgewiesen: Einige Kaffeeinhaltsstoffe können vor Zellschäden durch UVB-Strahlung schützen. Reaktionen im Reagenzglas sagen für die Praxis nicht viel aus, daher wertete ein Forscherteam um Erikka Loftfield von der Yale School of Public Health die Daten einer bereits abgeschlossenen amerikanischen Ernährungs- und Gesundheitsstudie aus, in der fast eine halbe Million Personen über zehn Jahre ihre Essgewohnheiten sowie die UV-Belastung protokolliert haben. In der Nachuntersuchung, der sogenannten Follow-up-Studie, wurde bei gut 2900 Teilnehmern ein Melanom festgestellt. Berechnungen zeigten, dass vier und mehr Tassen Kaffee täglich das Hautkrebsrisiko um 20 Prozent reduzieren. Für diesen Effekt scheint das Koffein im Kaffee verantwortlich zu sein.

 

Kaffeetrinker leben länger
Kaffee kann offenbar nicht nur stressige Arbeitsstunden verlängern, sondern laut einer amerikanischen Studie auch das Leben. Ein Team der Harvard School of Public Health wertete dafür Daten von mehr als 200.000 Personen aus, die bereits im Rahmen der Nurses' Health Studies und der Health Professionals Follow-up Study erhoben wurden. Das sind seit über 30 Jahren andauernde amerikanische Langzeitstudien. Das Ergebnis: Kaffeetrinker leben länger als Personen, die komplett auf das braune Heißgetränk verzichten. Bis zu fünf Tassen täglich verringern demnach das Risiko, vorzeitig an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben. Welche Inhaltsstoffe dafür verantwortlich sind, ist nicht ganz klar. Koffein wird es nicht sein, da koffeinfreier Kaffee denselben Effekt aufwies. Also schnell zum Kaffeetrinker werden? Natürlich nicht, die Forscher haben nur aufgezeigt, dass es statistisch relevante Zusammenhänge gab. Persönliche Lebensumstände spielen natürlich ebenfalls eine große Rolle.

Auch Kaffee zählt für den Flüssigkeitshaushalt
Hartnäckig wie ein Kaffeefleck hält sich das Gerücht, das aromatische Getränk entwässere den Körper. Untersuchungen zeigten aber, dass Kaffee fast genauso wie jede andere Flüssigkeit wirkt. Nun gut, Koffein ist harntreibend. Man "muss" häufiger, scheidet aber über den ganzen Tag gesehen nicht mehr Wasser aus. Regelmäßige Kaffeetrinker merken den treibenden Effekt nicht, sie gewöhnen sich daran. Das fand die britische Forscherin Sophie Killer in einer Studie mit 50 Probanden heraus, die drei bis sechs Tassen täglich genossen. Sie bekamen drei Tage lang täglich vier Tassen Kaffee, nach zehntägiger Pause gab es dann anstelle des Kaffees dieselbe Menge Wasser. Die Flüssigkeiten wurden mit einem Wasserstoffisotop markiert. So wussten die Forscher, ob sie im Körper eingebaut oder rasch wieder ausgeschieden wurden. Keine Dehydrierung, keine Entwässerung: Kaffee trägt genauso zum Wasserhaushalt bei wie Wasser. Das oft zum Kaffee gereichte Glas Wasser ist eine nette Geste, aber nicht notwendig.

(Quelle: Zeitschrift Geo/Author Thomas Hess)